Der Bericht von Kaninchen Maxi:

Zu uns: Wir haben zwei Zwergwidder, einen kastrierter Rammler und eine Häsin, beide gerade ein Jahr alt. Luna und Maxi.Die Beiden leben seit August in Außenhaltung. In Innenhaltung haben wir auch noch zwei Zwergwidder die gerade mal ein halbes Jahr alt sind. Also bei uns fing alles damit an, das Maxi ein gerötetes Auge hatte. Diagnose : Bindehautentzündung! Da das schon seit gut zwei Wochen so ging und es sich trotz Tropfen nicht besserte, bekam er eine Tränenkanalspülung unter Narkose. Wir haben uns nichts dabei gedacht, als das Auge eine Woche nach Spülung nicht viel besser aussah den die TA sprach von einem zugewachsenem Tränenkanal. Wir dachten das die Bindehautentzündung wohl doch noch etwas länger zum abheilen benötigte. Aber es sollte dann doch alles anders kommen... Erste Woche: Als ich am Sonntagmorgen dem 26 Oktober 2014 die Kaninchen in ihrem Außengehege füttern wollte hatte Maxi ein stärker geschwollenes Auge als am Tag zuvor. Ich schaute mir Maxi genauer an und sah, das er auch ein geschwollenes Geschlechtsteil hatte. Aber da ihm dieses bei Berührung nicht weh tat, habe ich mir erstmal nichts weiter dabei gedacht. Aber irgendwie lies mir das keine Ruhe und ich habe erst mal die vorhandenen Symptome gegoogelt. Schnell bin ich dann auf den Verdacht der Myxomatose gestoßen. Sofort habe ich meine Tierärztin angerufen und ihr meinen Verdacht geäußert. Sie sprach sofort von einschläfern, noch am Telefon! Was für ein Schock! Ich war total vor den Kopf geschlagen. Hatte noch nie von dieser Seuche näheres gehört und außerdem waren meine Kaninchen doch geimpft! Sie wurden im März mit dem einjährigen neuen Impfstoff Nobivac geimpft. Heute weiß ich, das eine Impfung im Falle einer Ansteckung nur den Verlauf abschwächt und es dadurch überhaupt eine Überlebenschance gibt. Die TA diagnostizierte Myxomatose mit akutem Verlauf...Ödeme...rotes geschwollenes Auge ...geschwollene Genitalien und Unterhaut Ödeme. Sie wollte ihn auf der Stelle einschläfern. Da Maxi gut fraß, bat ich darum ihn bis zum nächsten Tag zu beobachten und dann zu entscheiden. Maxi blieb im Außengehege bei seiner Partnerin. Diese zeigte keine Symptome. Eine Trennung befand die Ärztin nicht für nötig da sie sich wenn dann eh schon angesteckt hätte. Luna wurde dann am Tag danach aber noch einmal gegen Myxo geimpft...Notgeimpft sagte die TA. Aber mit dem halbjährlichen Impfstoff da die TA schon von einigen Fällen von Myxo mit dem jährl.Impfstoff gehört hatte. Luna hat sich bis heute nicht an Maxi angesteckt und wurde auch mit nichts weiterem behandelt. Außer dieser Notimpfung. Maxi hatte am nächsten Tag auch das zweite Auge dick rot zugeschwollen. Der Appetit war gut und auch sonst verhielt er sich ganz normal. In den nächsten Tagen bekam er Erbsen große Pocken am Ohrgrund und auf der Nase. Diese Entwicklung sprach dann wohl doch für den pockigen Verlauf und lies mich etwas hoffen. Das linke Auge war fast ganz zugeschwollen und das rechte Auge halb. Zwei Tage später war die Schwellung fast weg an den Augen. Dafür bekam er jetzt Pocken an den Augen. An einem Auge verwandelten sich die Pocken innerhalb weniger Stunden zu schwarzen Verkrustungen und an dem anderen Auge wuchsen die Pocken. Eine Woche lang kamen täglich neue Pocken hinzu. Aber nur an den Ohren ...Nase...und Augen. In dieser Woche habe ich Maxi sehr viel beobachtet und sein Zustand wurde täglich ja fast stündlich schlechter. Luna hat wohl gespürt was los war...sie hat ihn die ganze Zeit geputzt, umsorgt, lag längs auf ihm und hat ihn rund um die Uhr gewärmt. Ich war so froh sie beiden nicht getrennt zu haben...eine bessere rundum Versorgung hätte ich ihm nicht bieten können. Gefressen hat er nach wie vor recht gut, aber nur noch weiche Salate Blätter Löwenzahn etc. Zum Pappeln gab ich ihm Haferflocken die er seit dem am liebsten frisst. Zweite und Dritte Woche: Nach ca.zwei Wochen bekam Maxi Atemnot. Er pumpte schwer mit den Backen. Er hatte eine Pocken direkt im Nasenloch und der Mund und alles darum war total angeschwollen. Da bekam ich den Tipp im Kaninchenforum mit dem inhalieren. Erst mit Kochsalzlösung, später dann mit Silberwasser...täglich hat er ein bis zweimal inhaliert. Nach einer Woche lösten sich die Pocken in der Nase und der Schleim wurde weniger. Jetzt konnte er auch sein Essen wieder riechen ... Vorher musste ich ihm den salat immer unter die Schnauze halten. Nach und nach wurde die Atmung besser. Er hörte auf mit den Backen zu pumpen und der Schleim den man beim Atmen hörte war auch verschwunden. Vierte bis Sechste Woche: Die Pocken trockneten alle ein und Maxi hat sich die trockenen Pocken abgekratzt. Da wo er nicht kratzen konnte fielen die Krusten von selber ab. Am Augenwinkel hat er sich eine dicke Pocke abgekratzt. Dort entstand eine große, tiefe, felllose Wunde. Das sah sehr bedrohlich aus. Laut TA sollte ich dort Bepanthen Augensalbe verwenden. Diese Creme tat ihm aber nicht gut, denn sobald sie aufgetragen war, kratzte er ununterbrochen an dem Auge herum. So beschloss ich die Creme wegzulassen und die Wunde selbst heilen zu lassen. Das war auch gut so, denn nun erholte sich die Haut recht schnell und heilte. Jetzt nach 6 Wochen hat er nur noch auf der Nase zwei große Pocken. Seine Ohrränder sind jetzt ganz uneben, da er dort Pocken verloren hat, die Löcher bzw. Dellen hinterlassen haben. Seine große felllose Pockenwunde am Augenwinkel heilt langsam aber stetig und das Fell scheint dort auch nachzuwachsen. Ab und an tränt noch das eine Auge etwas. Aber er ist wieder ganz der alte. An Medikamenten hat er vom ersten Tag an für 4 Wochen Antibiotika bekommen. Baytril um evt. Lungenentzündung etc. vorzubeugen. Damit die Darmflora nicht zu dolle leiden musste, bekam er in dieser Zeit auch Bene- BAC. Nach vier Wochen sollte ich das AB absetzen damit es ihn nicht zu sehr belastet. Da habe ich ihm Echinacea Tropfen gegeben zur Immunsystem Stärkung. Ich dachte irgendetwas gutes müsse ich ihm noch tun. Die TA war die ganze Zeit auf Abruf auch am Wochenende um ihn evt. zu erlösen, wenn es gar nicht mehr gehen sollte. Denn das letzte was ich wollte war ihn zu sehr leiden zu lassen!!! Ich habe täglich neu abgewogen ob es noch erträglich erscheint oder nicht. Aber zum Glück hat Maxi mitgekämpft und das Essen nie eingestellt. Die vergangenen Wochen waren die schlimmsten meines Lebens. Jedes mal wenn ich in den Garten ging, habe ich mit dem Schlimmsten gerechnet. Mein Herz klopfte immer rasend bis ich sah, das alles unverändert aussah. Aber wir haben es geschafft und das zittern hat nun ein Ende. Heute: Unsere TA hat Entwarnung gegeben. Sie meint er sei überm Berg und habe alles überstanden. Nun muss nur noch alles heilen. Beim TA war ich wärend der Myxomatose nicht. Nur zur Diagnose. Da die TA einschläfern wollte hat sie es nicht für nötig gehalten ihn anzuschauen. Ich habe immer nur Medizin geholt, ihr berichtet und letztendlich nur auf meine Beobachtung vertraut. Zum Glück hatte Maxi nie Eiter oder sonstiges, so das die Wundversorgung ausblieb. Jetzt war ich zum Abschluss bei einer neuen TA die mich gut beraten hat und Maxi genau untersucht hat. Sie war heilfroh das ich diese süße Fellnase nicht direkt aufgegeben habe sondern der Myxomatose den Kampf angesagt haben :) Euch allen die ihr betroffen seid sei nur noch zu sagen...beobachtet eure Tiere gut...ihr werdet es sicher schnell merken wenn sie nicht mehr können bzw. wollen...und dann den schweren Schritt gehen um sie zu erlösen. Wir waren eine Zeitlang Täglich ganz nah daran ihn zu erlösen...zum Glück mussten wir es nicht. Ich drücke euch allen die Daumen ;) Gruß Susanne und meine 4 geliebten Fellnasen